Wir sind im Jahr ZEHN nach der so genannten Dotcom-Blase. Erinnern Sie sich? Mitte und Ende der 90er Jahre schossen neue Internet-Dienstleister aus dem Boden wie die berühmten Pilze. Eine ganze Reihe von Unternehmen ging an die Börse. Viele Anleger erwarteten derart hohe Gewinne, dass sie selbst solide Firmen damit überforderten. Und dann – nach der Jahrtausendwende – kam die große Ernüchterung. Sie führte zum AUS für viele IT-Unternehmen und störte das Vertrauen in die Branche nachhaltig. Ist das Internet dadurch gestorben? Nein! Alles wurde nur etwas aufs Normalmaß zurückgestutzt. Und heute?
Wer heute als Unternehmer ins Internet schaut, wird fast erschlagen von Nachrichten über die immensen Vorteile des Onlinemarketings. Vielleicht wird es auch hier Zeit, die Erwartungen etwas zurechtzurücken, damit keine Blase aus heißer Luft entsteht? Um es vorweg zu nehmen: Wir von Lingo24 lieben das Internet und wir nutzen es für unsere Zwecke ausgiebig. Aber manchmal wundern wir uns, wer sich da alles geradezu kopflos ins Onlinemarketing stürzt und darauf wartet, dass es viel Geld regnet. Oftmals regnet es nicht. Onlinemarketing hat definitiv Vorteile, die andere Marketing-Varianten nicht in gleicher Weise bieten. Aber
Ansonsten entsteht irgendwann eine Blase mit den altbekannten Folgen!
Einige Unternehmer sammeln Follower auf Twitter und „Freunde“ auf Facebook nach dem Motto „Je mehr, desto besser!“, um sie anschließend mit werbenden Botschaften zu überschütten. Das ist eine sehr einseitige Kommunikation! Dabei ist das Internet wahrscheinlich das beste Medium, um einen Dialog mit Kunden und potenziellen Kunden zu intensivieren. Wer das nicht nutzt, bleibt Jäger und Sammler.
Und Twitter-Nutzer C folgt vielleicht beiden ohne echtes Interesse, weil es ja nur einen Mausklick kostet und das Ignorieren der dann folgenden Nachrichten ganz einfach fällt. 500 echte Follower, die mit Ihren Botschaften tatsächlich etwas anfangen können, sind besser als 1.000, die Interesse nur heucheln. Klasse geht über Masse. Nicht missverstehen: Natürlich spielt auch die Anzahl der Follower fürs Onlinemarketing auf Twitter eine Rolle. Wenn Sie mit Ihren Social Media Marketing nur drei Kunden fest an sich binden, lohnt sich die Mühe nicht (es sei denn, es sind Kunden mit Millionenaufträgen). Aber Masse allein ist wertlos!
Ein virales Onlinevideo ist so gut und witzig, dass Internetnutzer es Freunden und Freundesfreunden im Internet zeigen und die ganze Welt von der Existenz des werbenden Onlinevideos erfährt. Soviel zur Theorie! In der Praxis werden täglich viele Dutzend Onlinevideos produziert, die einen viralen Charakter besitzen sollen. Aber niemand wartet auf genau diese Videos. Einen weltweiten Bekanntheitsgrad erreichen die wenigsten. Das bedeutet dreierlei:
Via Internet und Onlinemarketing können Sie vom heimischen Sofa aus Geschäfte mit der ganzen Welt initiieren. Kein anderes Medium bietet derart gute Chancen für eine preiswerte Expansion ins Ausland. Sie brauchen nur eine Internetseite und Onlinemarketing in der passenden Fremdsprache sowie (Achtung: ganz wichtig!) Verständnis für die Kultur der Menschen im fremden Land. Lässt man allerdings seine deutsche Website von einer Maschine übersetzen und nutzt für seine fremdsprachige Seite dieselben Fotos und Videos wie für deutsche Internetnutzer, ohne die Sache zu hinterfragen, sollte man nicht allzu große Geschäftserfolge erwarten. Warum?
Planen Sie die Realisierung Ihrer fremdsprachigen Website deshalb mit Muttersprachlern und prüfen Sie gemeinsam alle Elemente der Website.
Fassen wir zusammen: Onlinemarketing ist wohl doch mehr als eine Luftblase, wenn es richtig genutzt wird. Aber wenn es nicht richtig genutzt ist, wird es zur Luftblase, die vielleicht irgendwann platzt. Lassen Sie also gegebenenfalls etwas Luft aus der Sache, um sich auf den wirklichen Wert von Onlinemarketing zu konzentrieren. Das ist ohne Zweifel die bessere Entscheidung.
Über den Autor:
Christian Arno ist Gründer und Geschäftsführer von Lingo24.
Folge Christian auf Twitter unter @l24de.
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Ein sehr guter Artikel. Ganz meine Meinung. Wenn man Seiten übersetzt, sollte man sich mit der Mentalität auseinandersetzen, denn nicht alles was hier gut ankommt, kommt auch im Ausland gut an. Der Nutzer aus dem Ausland wird eine Seite meiden, die unverständlich und falsch übersetzt ist oder deren Inhalt unangebracht ist.
Kommentar: SEO Online Marketing – 09. Mai 2011 @ 15:35
Zu den Übersetzern für Webseiten möchte ich ergänzen, daß ein Muttersprachler alleine nicht reicht; der Übersetzer sollte zudem fachlich etwas von dem Thema verstehen, das er übersetzt. Ein guter Übersetzer fragt im Zweifelsfalle nach, statt irgendetwas zusammenzuinterpretieren.
Aus eigener Erfahrung mit der Übersetzung unserer Seite in die skandinavischen Sprachen kenne ich die Problematik nur zu gut: aus “alten Reben” wurden “alte Trauben”, was sich beim schwedischen Wort “gammel” für alt besonders appetitlich anhört.
Daß ein “Perlwein” mit Perlen im Sinne der Perle in der Muschel nichts zu tun hat, mußte dem Übersetzer erst erklärt werden, und auch der “Weißherbst” ist eine Bezeichnung, die nicht als “weißer Herbst” übersetzt werden kann.
Man sieht: die Tücke steckt oftmals im Detail und vor allem im Fachwortschatz, über den sich derjenige, der übersetzen läßt, gar keine Gedanken macht, denn ihm sind die Begriffe ja geläufig.
Kommentar: Weingut Fuchs – 22. Mai 2011 @ 20:55